Samstag, 3. Mai 2008

Wir sind Fritzl ...


SpiegelInzest, Inzest im Focus des Stern

Die fortschreitende Boulevardisierung der Wochenzeitschriften: Focus, Stern, Spiegel lässt sich auch im & am Fall Josef Fritzl wieder erkennen. Unter dem Deckmantel des investigativen Journalismus hetzen sie die Opfer, liefern küchenpsychologisch "fundierte" Psychogramme des Täters und befriedigen mit Details aus dem Leben von Täter & Opfer die voyeuristische Lust der Leser & die eigene lüsterne Begierde an der Darstellung des inzestuösen Ensembles faschistoider Gesellschaften.

Wenn dies widerliche Journaille-Verhalten jemand - wie in dem Gedicht weiter unten - auf den Punkt bringt, dann verstößt dies markwortigerweise gegen die Kommentarnetiquette des Focus.
In den frühen 60ern wurde man von dem, was wir damals Establishment nannten, angegangen, wenn man montags als 15-Jähriger mit dem Spiegel unterm Arm durch die Kleinstadt zog. Das schwellte uns mit Stolz die Brust. Den markwortfeisten Focus gab's damals 'AugsteinSeiDank 'noch nicht. Heute meide ich diese Zeitschriften schamhaft wie die BILD schon damals, die es natürlich schon immer verstand, all das ungeheuerlich & infam zuzuspitzen, was in den genannten Zeitschriften ein wenig verhaltener geäußert wurde/wird. Aber .... jetzt .... in Berlin 'ne Dutschke- an'ner Springerstraße. Vielleicht ein Helge-Schneider-Witz des hegelschen Zeitgeistes. Damals ham'wa uns an den Toren des Auslieferungslagers der Springerpresse in Essen von den Wasserwerfern der Polizei fort schwemmen lassen. Und heute ... ja, heute, da man weiß, dass Diekmann seinen "vorgeblich nur äußerst kleinen Penis" nicht mit Leichenteilen in Miami hat verlängern lassen, brennt nur Diekmanns Wagen ... mehr nicht!

Der fette Markwort bei einem Kaviarbrötchen über den Focus: "Ich war und bin hundertprozentig überzeugt, dass dieses Magazin notwendig ist, und dass viele Leser es suchen." Man kann das nur wünschen, denn wenn wir Leser dies Magazin erst suchen müssen, dann muss es ja zuvor jemand versteckt haben. Hoffen wir, dass es so versteckt wurde, dass es nie wieder aufgefunden werden wird.


Wir sind Fritzl

In Österreich gilt die Devise,
Sperrt die Mädels in Verliese.

In Belgien, da sah man zu
Beim Kindesmissbrauch durch Dutroux.

Die Deutschen sind da gründlicher,
Sie setzten Traditionen fort
Und glänzen gerne siegheilsicher
Mit Rassen- Massen- VölkerMord.

Dies scheint so grauenvoll brachial,
Dass selbst der geile Bürger schil(l)t,
- Faschistoid und medial -,
Die Täter durch sein Sprachrohr: BILD!

Doch spätestens nach vier, fünf Wochen
Sind Gier & Lust am Grau'n gestillt.
Die Opfer leiden, doch zerbrochen
Hat sie die Medienbestie - BILD!


Die Terroristen verstecken sich nicht in Afghanistan ... die wahren Bin Ladens sitzen in den Aufsichtsräten, pierern bei Siemens, bestimmen den Jargon der Medien, verknappen, während sie sich den schnöden Mammon einstreichen, die Lebensmittel & lassen hungern, genau so wie sie arbeiten lassen ... sie... kaufen sich die Entscheidungsträger der Politik & wuchern mit "Humankapital".
Paradox: Denn all diese Leute sind - wie auch Fritzl - in den gleichen Medien zu finden ... oder ist's doch eher notwendig, sind sie notwendig in den genannten Zeitungen & Magazinen zu sehen, weil ihr Tun ebenfalls so abscheulich ist, wie das der "Bestie" von Amstetten und das der Schreiber der Gazetten?!!?.

Wenn die Opfer von Amstetten endlich genüsslich & gänzlich ausgeweidet sind, wird das Doppelkinn von Markwort wieder blaffen: "Fakten, Fakten, Fakten!" Der Diekmann wird noch mal 'n Trip nach Miami versuchen. Der Spiegel wird sich schließlich selbst erschaue(r)n, um nichts zu sehen und dem STERN geht immer wieder keiner auf, da Kujau Tagebücher nicht mehr schreiben kann.

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